Lebenslanges Lernen als Rezept für den Erfolg
Das Unternehmen Klaus Raiser GmbH & Co. KG in Hochdorf feiert sein 50-jähriges Bestehen – Ursprünge der Firma liegen in Nachbargemeinde Hemmingen
Traditionsbewusstsein zeichnet den Hochdorfer Betrieb ebenso aus wie ein hoher Qualitätsanspruch und die stetige Bereitschaft, sich neuen technischen Herausforderungen zu stellen. Ein beredtes Zeugnis dieser Erfolgsmischung stellt die Liste namhafter Unternehmen dar, die schon seit Jahrzehnten Kunde bei Raiser sind.
Hochdorf. »Die Fähigkeit zu verbinden« lautet ein Slogan, mit dem die Firma Raiser die Werbetrommel für sich rührt. Das ist keine bloße Phrase, sondern umschreibt, was bei Raiser als modernem Fertigungsbetrieb eigentlich passiert. Dort beherrscht man verschiedene Technologien, um aus Rohmaterialien hochwertige Bauteile für Handwerksbetriebe, Maschinen- und Anlagenbauer sowie zahlreiche Autoherzustellen. »Im Mittelpunkt steht dabei nach wie vor das Schweißen. Ob als schmelzgeschweißte Konstruktion oder als Reibschweißteil: »Jedes Bauteil trägt unsere Handschrift«, sagt Klaus Raiser, der das Unternehmen seinerzeit gegründet hat und heute als Seniorchef seinem Sohn Elmar beratend zur Seite steht.
75 Mitarbeiter in der Produktion, im kaufmännischen Bereich und in der Verwaltung sind heute am Standort Hochdorf tätig, außerdem vier Auszubildende. »Langjährigste Mitarbeiterin ist meine Frau Gisela«, so Klaus Raiser beim Besuch der VKZ zum 50. Jubiläum seines Betriebs. Es sind aber noch andere treue Mitarbeiter bereits seit Jahrzehnten bei Raiser beschäftigt, wie er betont.
Begonnen hat alles in Hemmingen, so der Senior weiter. Er gründete am 1. April 1969 seinen Zulieferbetrieb für Schweißkonstruktionen im elterlichen Gebäude. Sehr rasch expandierte der Betrieb. »Ich bin Jahrgang 42 und habe damals nach dem Schulabschluss eine Lehre als Blechschlosser bei Werner & Pfleiderer in Stuttgart absolviert«, blickt der Unternehmer zurück. Anschließend war er mehrere Jahre als Anlagenmonteur im In- und Ausland tätig. 1966 legte er die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk ab.
1967 heiratete er Gisela Zaremba. Sohn Elmar kam 1968 zur Welt, Tochter Judith wurde 1972 geboren. Nachdem er drei Jahre lang als Meister gearbeitet hatte, wagte Klaus Raiser 1969 den Sprung in die Selbständigkeit. Ihm wurde schnell klar, dass er nur durch ständige Weiterbildung auf Dauer erfolgreich bleiben würde. Lebenslanges Lernen wurde quasi sein Motto.
1973 absolvierte er denn auch erfolgreich die Ausbildung zum Schweißfachmann. Nach fünf Semestern Abendschule an der Akademie des Handwerks hatte er auch noch den Abschluss als Betriebswirt in der Tasche. Der Besuch von Seminaren und Workshops blieben lange Bestandteil seines Terminplans, um immer auf Ballhöhe mit der technischen Entwicklung zu bleiben.
1974 kam es dann zum Umzug in ein größeres Gebäude in Eberdingen und zum Erwerb der ersten Reibschweißmaschine für den Betrieb. Der Bau einer zweiten Fertigungshalle am Standort Eberdingen folgte 1989. Die Klaus Raiser GmbH & Co. KG war nun auch mit eigenem Stand bei der Hannover-Messe vertreten.
Nach dem Bau des ersten Bearbeitungszentrums 1990 folgte 1993 der Einstieg in die Schweißrobotertechnologie. Ein Jahr später trat dann der Sohn des Firmengründers nach einem Maschinenbaustudium und Promotion in das Unternehmen ein. 1998 erwarb Raiser einen Bearbeitungsbetrieb bei München. 2001 wurde die Schweißteilfertigung nach Vaihingen ausgelagert und die mechanische Fertigung ausgebaut. Am neuen Standort Hochdorf baute Raiser dann ein 250 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude und eine knapp hundert mal 40 Meter große Produktionshalle. Auf insgesamt 3700 Quadratmetern Fertigungsfläche wurde damit dem wachsenden Bedarf an Lager- und Produktionsflächen Rechnung getragen. Für die mittelfristig geplante Zusammenführung der Standorte Eberdingen und Hochdorf standen in Hochdorf damals bereits Erweiterungsflächen zur Verfügung. Die Einweihung der neuen Fertigungs- und Montagehalle in Hochdorf und damit verbunden die Zusammenlegungen der beiden Werke dort erfolgte 2014. »Damit wurden auch Vorbereitungen getroffen, das Unternehmen an die nächste Generation zu übergeben, um das Vertrauen unserer Kunden weiter zu festigen«, so Raiser senior.
Das Unternehmen hat in der jüngeren Vergangenheit auch mehrere Preise im Bereich Schweißtechnik ausgelobt, um Qualitätsanreize für diesen Bereich zu setzen. Und der Innovationsschub hält weiter an: Die Raiser Engineering GmbH & Co. KG wird vor wenigen Jahren gegründet. Damit bietet das Unternehmen seinen Kunden Entwicklungsdienstleistungen und maßgeschneiderte Konstruktionslösungen von der Ideenfindung bis zum fertigen Produkt. Man kann auch bereits eine erfolgreiche Eigenentwicklung vorweisen, wie Thomas Riffert, der Geschäftsführer von Raiser Engineering, im Gespräch mit der VKZ erwähnt.
Es handelt sich um Bediengeräte für Hochregallager, wie sie in der sogenannten Intralogistik bei Firmen zum Einsatz kommen, die mit großen Material- und Warenflüssen umgehen müssen.